Natürlich hat die Corona-Pandemie auch die Aktivitäten des Solarmobil Karlsruhe e. V. beeinträchtigt. Zahlreiche öffentliche Veranstaltungen, an denen wir gerne teilgenommen hätten, wurden abgesagt. Dabei gerät leider auch das diesjährige
30-jährige Gründungsjubiläum des Solarmobil Karlsruhe e. V.
ins Hintertreffen. Wie schon vor fünf Jahren, so lohnt sich auch zu diesem Anlass, mal wieder in die ersten Einträge der Vereinschronik zu schauen...
Was aber weitergeht, sind die kleinen Missionen und das Leben der Vereinsmitglieder mit der Elektromobilität. Hier nur ein paar Beispiele, zu denen wir zu gegebener Zeit an dieser Stelle noch Details bringen werden:
44km Arbeitsweg mit dem Elektrotretroller
Ist es praktikabel, einen Arbeitsweg durch Wald und Flur, der einfach 22 km beträgt und in die eine Richtung 450 Höhenmeter und zurück 220 Höhenmeter überwindet, mit einem der neuartigen 20km/h-Elektrotretroller zurücklegen zu wollen?
© openrouteservice.org by HeiGIT | Map data © OpenStreetMap contributors (CC-BY 4.0)
Um dies zu klären, wurde mit dem Routenplaner-Dienst "Komoot" im "Fahrrad-Modus" eine schöne Route durch's Grüne gesucht und diese zunächst an einem freien Tag "außer Konkurrenz" mit dem Roller abgefahren. Fast vollkommen erfolgreich, und ohne Zwischenladen! Dank Rekuperation hat der Batteriestrom bis fast wieder nach Hause gereicht. Hinfahrt in ca. 1,5 Stunden. Wenn der Arbeitgeber einem jetzt noch für 10ct Strom spendiert, auch problemlos wieder ganz zurück...
Braucht man nach 117.000 km mit einem Elektroauto ein neues? Ja und nein!
Unser Vereinsmitglied Bernd wohnt im Kraichgau "auf dem Dorf". Für's Pendeln zu einem Arbeitgeber mit mehreren Standorten in der Technologieregion Karlsruhe hat er sich Ende 2015 einen gebrauchten Citroen C-Zero (BJ2012, 24.000km) zugelegt. In den zurückliegenden Jahren hat er damit ca. 21-22tkm pro Jahr zurückgelegt und der Gesamtkilometerstand beträgt jetzt 117.500 km. Für Bernds Nutzungsprofil wird nach dieser Fahrleistung so langsam die Batteriekapazität knapp, speziell wenn er gerne auch häufiger zu Lehrgangsveranstaltungen, die nicht unmittelbar in der Region liegen, reisen möchte. Irgendwann werden Zwischendurch-Ladehalte dann auch zu unkalkulierbaren Zeitfaktoren.
Man kann nun sagen, dass nach dieser Kilometerleistung das Fahrzeug seinen ökologischen Rucksack auch beim gegenwärtigen, nur anteilig regenerativen, Strommix abgearbeitet habe. Dennoch würde das Fahrzeug selbst noch viele 10.000 km Dienst tun.
Leider ist unsere Kreislaufwirtschaft noch nicht ausgeprägt genug, um hier die technisch und ökologisch optimale Abhilfe - einfach ein neuer Batteriesatz - auch wirtschaftlich gangbar zu machen.
Somit wird dieser C-Zero wohl als Erst- bzw. Alltagsfahzeug durch .... einen neuen Seat Mii electric abgelöst werden, dem nach Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinsmitgliedern der Vorzug gegenüber einer Renault Zoé gegeben wurde. Deswegen muss man den C-Zero aber noch längst nicht verschrotten, und die ungewisse Lieferzeit des Neuen muss auch noch überbrückt werden...